Konvetionelles Röntgen
Zur Beurteilung von Lunge und Brustkorb (Thorax) sowie des Herzens und der übrigen Strukturen im Brustraum wird routinemäßig das Lungen- oder Thoraxröntgen herangezogen. Dies ist eine gängige und sehr häufig durchgeführte Untersuchung, die so wie die Mammographie auf der Anwendung von Röntgenstrahlen basiert.
Durch die heute angewandte Technik konnte die Strahlenbelastung ebenso deutlich reduziert werden, sie ist bei einer Aufnahmenserie vergleichbar mit einem Flug nach Amerika, wo man durch die Flughöhe einer etwas gesteigerten kosmischen Strahlung ausgesetzt ist.
Je nach Fragestellung werden ein bis zwei Aufnahmen angefertigt, die einen Überblick über die Organe geben. Gefundene abnormale oder fraglich krankhafte Strukturen können manchmal nicht genauer einge-ordnet werden, weshalb sich weiterführende Untersuchungen wie eine Durchleuchtung (hier kann unter Bestrahlung mit Röntgenstrahlen und Körperbewegung ein Herd bezüglich seiner Lage besser beurteilt werden) oder eine Computertomographie (CT, siehe diese) anschließen können.
Die unbestreitbaren Vorteile des Lungenröntgens sind sicherlich sein vergleichsweise niedriger Preis in wirtschaftlich vor allem für die Krankenkassen schwierigen Zeiten sowie seine gute Verfügbarkeit (Röntgenordinationen, Lungenfachärzte, …). Der diagnostische Wert ist durch den Vergleich mit Vorbildern zu steigern, als Vorsorgeunter-suchung scheint jedoch seine Aussagekraft zu gering zu sein. Zur Diagnose von Lungenentzündungen oder abnormen Luft- oder Flüssigkeitsansammlungen im Brustraum sowie zur Verlaufsbeurteilung von Herden ist diese Technik aber gut geeignet. Ähnlich können auch Bauchorgane in Ansätzen beurteilt werden.
Die Stärke des konventionellen Röntgens ist jedoch sicherlich die Beurteilung von Veränderungen am Knochen, wofür es vor allem im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie eingesetzt wird.
Durchleuchtung
In der Durchleuchtung sind Untersuchungen des Dickdarms (mit Kontrastmitteleinlauf), der Speise-röhre bzw. des Rachens (Kontrastmittelschluck) und des Dünndarms (Enteroklysma) sowie mehrere weitere Spezialunter-suchungen möglich.
Durch kontinuierliche Bildkontrolle ist die Bewegung der untersuchten Organe zu beurteilen, so kann man Lähmungen des Zwerchfelles beispielsweise zuverlässig diagno-stizieren; unter Gabe von Kontrastmittel sind auch Hohlorgane wie der Rachen und die Speiseröhre oder der Darm beurteilbar.
Im Rahmen der technischen Weiterentwicklung (Aufnahmetechniken, Filter, Abbildungverfahren) konnte eine deutliche Reduktion der Strahlenbelastung erzielt werden.
Computertomographie (CT)
Die CT ist eine ausgezeichnete Methode zur Untersuchung und überlagerungsfreien Darstellung von Veränderungen im Körper. Der Untersuchte liegt hier auf einer bequemen Liege und wird durch eine große Öffnung von ca. 70 cm Durchmesser geschoben. In dieser Öffnung werden von verschiedenen Seiten Röntgenstrahlen durch den Körper geschickt und auf der gegenüberliegenden Seite des Rings registriert.
Durch die jeweiligen Abschwächungen der Strahlenenergie können mittels Computer Schnittbilder der untersuchten Region errechnet werden. Durch die Gabe von Kontrastmittel über die Vene oder nach Trinken eines Kontrastmittelgemisches kann die Aussagekraft der Untersuchung noch gesteigert werden. Kontrastmittel sind meist jodhältige Substanzen (die Zubereitungen zum Trinken enthalten in der Regel Barium), die sich in den verschiedenen Organen wie Leber, Nieren, Milz etc. anreichern. Durch Störungen oder Änderungen der Kontrastaufnahme ergeben sich Bilder, die Rückschlüsse auf die Charakteristik von Veränderungen zulassen. Sehr selten sind allergische Reaktionen auf die mittlerweile modernisierten und allgemein gut verträglichen Mittel zu beobachten, die aber wiederum im Allgemeinen sehr gut medikamentös unter Kontrolle zu bringen sind.
Je nach Fragestellung wird die Untersuchung unterschiedlich geplant, so läuft eine CT des Kopfes (CCT) ganz anders ab als eine CT des Bauches (Abdomen-CT). Sie dauern auch verschieden lange, aber in der Regel benötigt man nicht mehr als 10 Minuten zur Datensammlung. Die unterschiedlichen Untersuchungsgänge ergeben auch eine ganz variable Strahlenbelastung, die natürlich höher ist als bei einem herkömmlichen Röntgen, die aber durch den gerätetechnischen Fortschritt bereits weit reduziert werden konnte.
Der Vorteil dieser Methode liegt sicherlich in der sehr guten Bildschärfe und der dadurch bedingten hohen Aussagekraft. Auf der Nachteilsseite steht die trotz der Fortschritte immer noch relativ hohe Strahlenbelastung.
Magnetresonanztomographie (MRT)
Die Magnetresonanztomographie funktioniert auf der Basis von sehr energiereichen elektromagnetischen Impulsen (ähnlich den herkömmlichen Radiowellen). Durch diese werden im Körper befindliche Wasserstoffkerne, die in den verschiedenen Geweben unterschiedlich dicht anzutreffen sind, zu einer kurzen Bewegung angeregt, die dann wiederum mittels sehr sensibler Sensoren gemessen werden kann. Die gesammelten Daten werden mittels Computer in Schnittbilder umgerechnet.
Bisher hat man keine negativen Auswirkungen auf den Organismus feststellen können, was die Methode zu einer Hoffnung für die Zukunft und zu einem heftig bearbeiteten Forschungsgebiet macht.
Die meisten Geräte, wie auch unseres, sind röhrenförmig konstruiert, in diese Tunnels wird der Patient gelagert. Sollte man Platzangst verspüren (die Untersuchungen dauern mit ca. 20 Minuten etwas länger als eine CT und sind von einem manchmal lauten Knattern begleitet), kann dem durch die Gabe eines milden Beruhigungsmittels Abhilfe geschaffen werden. (Manche Apparate sind in Rücksicht auf diese Problemstellung wie ein großer Sandwich gebaut, so dass der Untersuchte auf der Seite hinausschauen kann, diese Geräte sind aber von einer nur geringeren Leistungsfähigkeit.)
Der noch höhere Preis pro Untersuchung (mehrere hundert Euro) wird durch eine teilweise herausragende Bildqualität und einen hohen diagnostischen Wert gerechtfertigt. Durch die Verabreichung von speziellem Kontrastmittel kann die Aussagekraft der Untersuchung noch gesteigert werden. Besonders im neurologischen Bereich, also zur Beurteilung des Gehirnes, ist diese Methode unübertroffen, im Brustraum aber liefert beispielsweise die CT mehr Information.
Sonographie
Das menschliche Gehör kann Schallwellen zwischen 16 und 20000 Hz verarbeiten. Weit über diesem sogenannten hörbaren Bereich liegt das Arbeitsspektrum der gängigen Ultraschallgeräte, nämlich bei 3,5 bis 10 Millionen Hz, es werden also extrem hohe Töne in den Körper gesendet. Wie auch die hörbaren Schallwellen in den Bergen in Form des Echos zurückgeworfen werden, werden die Ultraschallwellen im Körperinneren an verschiedenen Strukturen reflektiert.
Aus diesen Signalen kann ein Computer ein Bild errechnen und diese auf einem Monitor anzeigen. Ganz ähnlich diesem System arbeitet das Echolot auf Schiffen, die durch Schallwellen die Meerestiefe und die Beschaffenheit des Meeresgrundes analysieren können.
Diese Methode ist für den Untersuchten nicht schädlich, die Energie der ausgesandten Schallwellen ist dazu weitaus zu gering; mit deutlich höheren Ultraschallenergien kann man aber beispielsweise auch unter Verwendung spezieller Geräte z.B. Nierensteine zertrümmern. Zusätzlich ist der Ultraschall weit verbreitet und somit gut verfügbar, ein weiterer Vorteil sind die relativ niedrigen Kosten der Untersuchung. Leider gibt es auch Nachteile, so können bei erschwerten Untersuchungsbedingungen (Blähungen, nicht nüchterne Patienten, starkes Übergewicht, …) teilweise nur sehr geringe Aussagen getroffen werden, das Signal wird durch die Luft im Darm oder durch Knochen (z.B. Rippen) gestört.
Mammographie
Die Mammographie ist ein bildgebendes Verfahren zur Untersuchung der Brust.
Als „Screeningmammographien“ werden Untersuchungen bei beschwerdefreien Frauen bezeichnet, die zum Zweck der Früherkennung von Brustkrebs dienen. Als „diagnostische Mammographien“ werden jene Untersuchungen bezeichnet, die zur Abklärung von Beschwerden (z.B. Schmerzen, tastbare Knoten, Flüssigkeitsabsonderungen aus der Brustwarze) durchgeführt werden.
Zum Zweck der Brustkrebsfrüherkennung hat sich die Mammographie als jene Methode erwiesen, mit der Frühstadien von Brustkrebs in einem sehr hohen Prozentsatz erkannt werden können. Bei Frauen mit sehr dichtem Drüsengewebe können bösartige Herde in der Mammographie allerdings verborgen bleiben. In diesen Fällen wird eine ergänzende Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um eventuelle, im dichten Gewebe liegende Tumore aufzufinden. Eine alleinige Ultraschalluntersuchung ist zum Zweck der Früherkennung nicht ausreichend, da subtile Zeichen von Brustkrebs, wie z.B. feine Verkalkungen oder Asymmetrien im Drüsengewebe durch den Ultraschall nicht effizient zu beurteilen sind.
Die Mammographie ist ein Verfahren, bei dem Röntgenstrahlen eingesetzt werden. Generell ist die Strahlenbelastung bei einer Mammographie als sehr niedrig einzustufen. Die Untersuchung erfolgt an speziellen Röntgengeräten. Die angewendete Röntgenstrahlung ist eine weiche Strahlung mit einer Energie von ungefähr 25 bis 35 kev. Zur Frage nach der Einschätzung des Strahlenrisikos bei einer derartigen Dosis wird von europäischen Zentren für Mammographiescreening folgende Stellungname abgegeben:
„Wie gefährlich ist die Strahlenbelastung bei der Mammographie?“
Der Nutzen der Brustkrebsfrüherkennung ist beispielsweise 2000 mal so hoch wie das Risiko, dass durch die Röntgenstrahlen Krebs verursacht wird. Durch die modernen, arbeitstäglich von einem Referenzzentrum überprüften Geräte, die im Screening zum Einsatz kommen, wird das Strahlungsrisiko überschaubar gehalten. Man sagt: die Strahlung einer Mammographie entspricht in etwa der Strahlung, der man sich aussetzt, wenn man im Flugzeug den Atlantik überquert. Die Strahlenbelastung ist auch vergleichbar mit jener, der man bei einem Urlaub im Waldviertel ausgesetzt ist, da Granitgestein eine natürliche Strahlungsquelle ist.
Das Mammographiezertifikat, das von der Österreichischen Röntgengesellschaft und der Österreichischen Ärztekammer, Bundesfachgruppe für Radiologie, als Qualitätsstandard eingeführt wurde, wird nur an jene radiologischen Einrichtungen vergeben, die nach strengen Qualitätskriterien Mammographieuntersuchungen durchführen.